Freiburgs neues Stadion soll rechnerisch klimaneutral werden - Mit Solaranlage und Fernwärme
- ️Mon Jun 14 2021
In der kommenden Saison will der SC Freiburg endlich in seine neue Heimspielstätte umziehen. Das Stadion soll dann mithilfe moderner Infrastruktur zum Klimaschutz beitragen.
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Schmuckstück: Freiburgs neues Stadion. imago images
Für 100 Kilometer Wegstrecke benötigen Elektroautos je nach Modell rund 15 Kilowattstunden (kWh) Strom. Die Solaranlage auf dem Dach des neuen Freiburger Stadions soll zukünftig sogar circa 2,3 Millionen kWh im Jahr erzeugen. Theoretisch könnte man mit der Leistung mehr als 380-mal um die Welt fahren - im sonnigen Breisgau wird damit aber bald der Betrieb des Neubaus gedeckt.
"Der Sport-Club lebt das Thema Nachhaltigkeit seit vielen Jahren", sagt SC-Freiburg-Vorstand Oliver Leki. Helfen soll dabei der Ausbau der langfristigen Partnerschaft mit badenova. Der südbadische Versorger wird Energie- und Umweltpartner, außerdem bleibt er als Sponsor der Frauenabteilung des SC Freiburg erhalten.
Das Solarkraftwerk auf dem Stadiondach bleibt aber nicht der einzige Baustein im auf rechnerische Klimaneutralität ausgelegten Bau im Norden der Stadt. Zusätzlich soll eine Fernwärmeleitung das Stadiongebäude versorgen und die Rasenheizungen mit Wärme beliefern. Damit wird auch der Wärmeverbrauch aus CO2-freien Quellen gedeckt. Genutzt wird dabei die Abwärme nahegelegener Industrie. Unter anderem die Freiburger Messe und das Fraunhofer Institut werden ebenfalls angeschlossen.
Leuchtturm weit über die Landesgrenzen hinaus
Badenova-Chef Dr. Thorsten Radensleben sieht das Stadion als Vorbild für andere Standorte: "Mit unserem Engagement vereinen wir all unsere Kompetenzen zu einem Gesamtkonzept, das das neue SC-Stadion zu einem Leuchtturm weit über die Landesgrenzen hinaus macht." Eine 10G-Internetanbindung, bis zu 40Gbits/s Breitbandanbindung und zehn Ladepunkte für Fahrzeuge mit Elektromotor sollen neben 3700 Fahrradstellplätzen auch vor Ort eine moderne Infrastruktur bilden.
Eigentlich wollte der SC schon in der vergangenen Saison aus dem Schwarzwald-Stadion in die neue Heimspielstätte umziehen. Unter anderem Einschränkungen wegen der COVID-19-Pandemie verzögerten aber die Premiere. Nun wird der Beginn der Spielzeit 2021/22 für den offiziellen Umzug angepeilt. Der Badischen Zeitung sagte Leki, er hoffe auf eine "Punktlandung", damit das erste Heimspiel im August im neuen Stadion stattfinden kann. Allerdings seien noch einige Arbeiten im Bereich Elektrik und IT zu leisten.
Jim Decker