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Hans Hermann Matthöfer
(1925–2009)
Matthöfer, Hans Hermann [ID = 18534]
- * 25.9.1925 Bochum, † 14.11.2009 Berlin, katholisch
Volkswirt, Gewerkschaftsfunktionär, Parlamentarier, Bundesminister
Wirken ↑
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Werdegang:
- Besuch der Volksschule und der Handelsschule
- April 1943 eingezogen zum Arbeitsdienst
- 9.1943-1945 Teilnehmer am Zweiten Weltkrieg, als Panzergrenadier an der Ostfront, verwundet, amerikanische Kriegsgefangenschaft
- nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft Gelegenheitsarbeiten
- bis 1946 kaufmännische Lehre bei den Bochumer Eisen- und Hüttenwerken
- 9.1948 Sonderreifeprüfung am Frankfurter Goethe-Gymnasium
- Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Frankfurt am Main, Unterbrechung für ein Jahr, um mit einem US-Stipendium „for potential leaders“ für ein Jahr in Madison (Wisconsin) zu leben, 1953 Abschluss mit Prädikatsexamen als Diplomvolkswirt
- zu seinen akademischen Lehrern gehörten Ernst Fraenkel, Carlo Schmid, Theodor W. Adorno und Frederick Pollock
- im Sozialistischen Deutschen Studentenbund aktiv, zeitweise Leiter der Frankfurter SDS-Gruppe und Herausgeber der Zeitschrift „links“
- nach Studienabschluss bis 1957 in der Abteilung Wirtschaft beim Vorstand der von Otto Brenner geleiteten IG Metall tätig
- danach bis 1961 Automationsfachmann der OEEC (Organization for European Economic Co-Operation) in Paris und der Mission in Washington
- anschließend Leiter der Abteilung Bildungswesen bei der IG Metall
- 1961-1987 Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD, bis 1983 für den Wahlkreis 142 (Frankfurt am Main III), danach über die hessische Landesliste), dort ordentliches Mitglied des Wirtschaftsausschusses bzw. des Ausschusses für Wirtschaft und Mittelstandsfragen
- 1972-1974 Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
- 1973-1984 Mitglied des SPD-Parteivorstandes
- 1974-1978 Bundesminister für Forschung und Technologie
- 1978-1982 Bundesfinanzminister
- 28.4.-1.10.1982 Bundespostminister
- 1985-1987 Schatzmeister der SPD
- 1987-1997 Vorstandsvorsitzender der Gewerkschaftsholding BGAG
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Funktion:
- Deutschland, Bundesrepublik, Bundestag, Mitglied (SPD), 1961-1987
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Werke:
- Humanisierung der Arbeit und Produktivität in der Industriegesellschaft (3. Aufl. 1980)
- Agenda 2000. Vorschläge zur Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik (3. Aufl. 1993)
- Aus dem Kohlenpott in den Bundestag. Meine Jahre von 1925 bis 1961 (2006)
Familie ↑
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Vater:
Matthöfer, N.N., Fabrikarbeiter
Nachweise ↑
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Literatur:
- Werner Abelshauser, Nach dem Wirtschaftswunder. Der Gewerkschafter, Politiker und Unternehmer Hans Matthöfer, Bonn 2009
- Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002, Bd. 1, München 2002, S. 542 (Werner Abelshauser)
- Kämpfer ohne Pathos. Festschrift für Hans Matthöfer zum 60. Geburtstag am 25. September 1985, Bonn 1985
- Beier, Arbeiterbewegung in Hessen, Frankfurt am Main 1984, S. 493 f.
Zitierweise ↑
- „Matthöfer, Hans Hermann“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118800957> (Stand: 10.2.2025)