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Zoll-Bilanz: Falsche Rolex-Uhren plattgemacht

  • ️Thu Apr 22 2010
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Stand: 22.04.2010, 16:43 Uhr

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Flughafen - Die Aufgaben der Zollbeamten sind umfangreich, reichen vom Bekämpfen der Schwarzarbeit bis zur Rauschgiftkriminalität. Die Erfolge können sich sehen lassen.

Knirschend rollt die schwere Walze über 2850 MP3-Player und jede Menge Schweizer Luxus-Armbanduhren wie Rolex, Breitling oder Cartier. In wenigen Minuten sind die Lifestyleprodukte vernichtet. „Alles Fälschungen aus China und Hongkong“, so Thomas Meister, Pressesprecher des Hauptzollamtes München.

Für die MP3-Player sollte München nur eine Umladestation sein. Ursprünglich waren sie für Warschau und Teneriffa bestimmt. „Der Weg über den Flughafen München wird gewählt, um die wahre Herkunft zu verschleiern. Für die Empfänger soll es so aussehen, als handle es sich um Originalware“, erklärt Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. In einer Pressekonferenz am Flughafen stellte er am Donnerstag die Arbeit des Zolls vor.

Im Kampf gegen die Marken- und Produktpiraterie verhinderte in Deutschland der Zoll in 9622 Fällen, dass gefälschte Waren im Wert von 364 Millionen Euro auf den Markt kamen. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hatten die 400 Beamten am Flughafen München durch die akribischen Einfuhrkontrollen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität. 1,4 Tonnen Kokain, 431 Kilogramm Heroin und 1,7 Tonnen Marihuana sowie 668 Kilogramm Amphetamine entdeckten die deutschen Zollbeamten, so Gatzer. Bei Verkehrskontrollen auf den Autobahnen um München wurden 50 000 Ampullen mit Anabolika entdeckt.

Doch das ist nur ein Teil der Arbeit. Zu den Aufgaben gehört auch die Bekämpfung der Schwarzarbeit. „500 000 Personen und 50 000 Arbeitgeber wurden kontrolliert. 150 000 Ermittlungsverfahren leiteten die Beamten ein. Gerichte verhängten 1813 Jahre Freiheitsstrafen. Schwarzarbeit ist Wirtschaftskriminalität“, warnte Gatzer.

Eine wichtige Aufgabe erfüllen die Beamten am Flughafen im Rahmen des Artenschutzes. „Immer wieder bringen Reisende Souvenirs von artengeschützten Tieren mit. Diese Delikte haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. 2008 waren es 67 000 Fälle, 2009 registrierten wir an den Flughäfen 163 000 Verstöße“, so Gatzer. (nie)

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