Heessen
Von 2015 bis 2019 war ich in als hauptamtlicher Kirchenmusiker in Heessen. Ursprünglich ein sehr altes Dorf, zum Fürstbistum Münster gehörig wuchs Heessen mit der gründung der Zeche Sachsen im Jahre 1912 sprunghaft an. 1963 zur Stadt erhoben, damals noch im Kreis Beckum, wurde es Heessen 1975 zur (Groß-)Stadt Hamm (Westf.) eingemeindet. Was aber viele der gerade älteren Bewohner nicht daran hindert, sich selbst eher zum Münsterland als zu Hamm gehörig zu sehen.
Die Kirche St. Stephanus wurde 1873-76 in neugotischer Gestalt erbaut, 1944 zerstört, ab 1947 wieder aufgebaut und 1975 & 2013 umfassend renoviert und erstrahlt heute in einer festlichen Schlichtheit. Erst 1962 erhielt die wiederaufgebaute Kirche eine Orgel der Firma Breil, drei Manuale und 36 Register auf Schleifladen und elektrischen Trakturen. 2013 wurde diese Orgel schließlich umgebaut und (man staune!) verkleinert, es entstand quasi ein neues Instrument unter Verwendung vieler alter Register und Teile. Viel Engagement und Leidenschaft haben die Orgelbauer der Hamburger Firma Beckerath (www.beckerath.com) in diese Orgel gesteckt, dass in dieser kathedralähnlichen Kirche und ebensolcher Akkustik ein Instrument mit respektablen symphonischen Qualitäten erklingt. Die Disposition liest sich wie aus einem Guss, die Orgelwerke Bachs und der französischen Romantik haben an diesem Instrument einen idealen klanglichen Nährboden.