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Bahnsteig 5 vor dem Umbau

  • ️von corina lass
  • ️Sat Dec 20 2014

Herford. Ein Großvorhaben im Schienenverkehr wird sich auch auf Herford positiv auswirken: Investitionen von bis zu einer Million Euro sind für den Bahnhof der Werrestadt veranschlagt. Verbaut werden sollen sie bis Dezember 2018. Die Höhe des Investitionsvolumens und der Zeitrahmen unterliegen aber noch zahlreichen Unwägbarkeiten.

Grund für die Investition ist der neue Rhein-Ruhr-Express (RRX), der ab Dezember 2018 die Hauptachse Düsseldorf - Dortmund und weiter nach Hamm sowie mehrere Nebenachsen, unter anderem die von Hamm nach Minden befahren soll. Der Zug, der 800 Fahrgäste gleichzeitig wird befördern können, hat eine Länge von 215 Meter. Dafür müssen in vielen Bahnhöfen die Bahnsteige verlängert werden.

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Umbau in Bünde

Auch der Bünder Bahnhof gehört zu den Stationen, die barrierefrei umgebaut werden sollen.

Knapp 7,5 Millionen Euro sollen in den Bahnhof von Herfords Nachbarstadt investiert werden.

Das ist in Herford zwar nicht der Fall, trotzdem ist dort einiges zu tun. Erneuert werden muss der Bahnsteig am Gleis 5, ein zurzeit durch einen Zaun abgesperrter Bereich. Er soll ein neues Pflaster erhalten, das auf gleicher Höhe mit Gleis 4 liegt, und eine taktile Führung, die Sehbehinderten bei der Orientierung hilft.

Darüber hinaus wird der Bahnsteig 5 eine Höhe von 76 Zentimeter erhalten, damit Fahrgäste stufenlos in den Zug einsteigen können. Das ist ein weiterer Schritt hin zum barrierefreien Ausbau des Bahnhofs, der vor allem Rollstuhlfahrer und anderen Gehbehinderten, alten Menschen und Eltern mit Kinderwagen zugute kommen wird.

Und schließlich haben die Planer die Erneuerung der Beleuchtung am Gleis 5 im Visier. Licht und Pflaster werden am Ende der Arbeiten den Materialien auf den anderen Bahnsteigen am Herforder Bahnhof entsprechen, sagt Maria Hackmann, die beim Dachverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) unter anderem für die Modernisierungsoffensive II (MOF II) zuständig ist.

MOF II steht für den barrierefreien Ausbau von 108 Stationen in NRW. Zu ihnen gehören elf in Ostwestfalen-Lippe, darunter der Herforder Bahnhof.

Bei der groben Abschätzung der Investitionskosten ist der Nahverkehr Westfalen-Lippe jeweils vom teuersten möglichen Fall ausgegangen, um böse Überraschungen in der Zukunft auszuschließen, sagt Hackmann. Bewilligt wurden aber vorerst nur die Planungskosten.

Erster Schritt sei im nächsten Jahr die Vorplanung, bei der auch noch verschiedene Ausbau-Varianten geprüft würden. Ob der Ausbau später reibungslos erfolgen kann, hänge vor allem von Sperrpausen ab, die mit der DB Netz abgesprochen werden müssen. Denn so lange Züge am Bahnsteig vorbeifahren, kann dort nur begrenzt gearbeitet werden.