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OFDb - eXistenZ - Du bist das Spiel (1999) - Eine Kritik von Moscher

  • ️Fri Jan 12 2001
Review

eXistenZ bringt uns in eine nahe, aber sehr bizarr erscheinende Zukunft. Es werden zwar normale Klamotten getragen, normale Autos gefahren und in normalen Gebäuden aus und ein gegangen, doch die Unterschiede liegen im Detail.
Spiele werden nicht mehr am Computer oder auf dem Tisch gespielt, sondern über organische Masse, die mit dem Rückrat kommuniziert. Dafür haben die meisten Menschen einen Anschluss im Kreuz, in den man im Handumdrehen die neuesten Spiele einführen kann. Dadurch betritt man die beinahe perfekte Spielewelt. Man spielt nicht nur, man befindet sich in ihr, man lebt das Spiel. Es wirkt so realistisch, dass man nicht mehr von der Realität unterscheiden kann, zumindest zeitweilig.
Wie in jeder Branche hat auch diese Spieleindustrie ihre Stars hervorgebracht. Der wohl absolute Star ist eine Spieleprogrammiererin, die gerade ihr neues Spiel "eXistenZ" vorstellt. Doch da bekannte Menschen nicht nur Freunde haben, sondern den Hass geradezu anzuziehen scheinen, kommt es, dass prompt ein Anschlag auf sie verübt wird. Sie kann entkommen und setzt nun alles daran ihr beschädigtes Spiel, in das sie einige Jahre Arbeit gesteckt hat, zu retten. Doch das gestaltet sich schwieriger als erwartet.

eXistenZ ist keine leichte Kost, doch weiß wunderbar zu unterhalten. Haufenweise Überraschungen, überzeugend agierende Darsteller und die ein oder andere Gewalttätigkeit sorgen dafür, dass man sich nicht langweilt. Dem einen oder anderen wird eXistenZ bestimmt manchmal zu abgedreht sein, doch die die etwas bizaren Filmen nicht abgeneight sind, kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten. Und wer Filme wie "Naked Lunch" oder "Lost Highway" mochte, wird ihn ohnehin vergöttern.