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OFDb - The Road (2009) - Eine Kritik von Adam Kesher

  • ️Sat Nov 14 2009
Review

Nach einer verheerenden Naturkatastrophe ist Amerika nur noch ein ausgestorbenes Ödland. Ein Mann (Viggo Mortensen) und sein Sohn (Kodi Smit-McPhee) suchen nach einem Hoffnungsschimmer, der ihnen neuen Lebensmut gibt…

Schleppender Endzeitfilm mit simplem Gut-Böse-Schema, der in modischer Trostlosigkeit badet, aber keinerlei Gespür für die veränderten Gesetzmäßigkeiten einer umgekrempelten Welt erkennen lässt. Anders als in den meisten Endzeitfilmen erscheint die Vergangenheit – also die mutmaßliche Gegenwart des Publikums – nicht als fragwürdige Keimzelle einer finsteren Zukunft, sondern als schützenswertes Idyll, auf das das Publikum stolz sein kann. Die marodierenden Unholde, die Vater und Sohn zu schaffen machen, bleiben vollkommen unausgearbeitet und die eintönige Handlung wird durch die unmotivierten Ausbrüche des Vaters auch nicht interessanter: Da übermannt ihn plötzlich aus dem Nichts eine hysterische Sorge um den Sohn, der sich ein paar Meter von ihm entfernt hat, nur damit sich eine Entdeckung, die ohnehin keine nennenswerte Rolle spielt, weiter hinauszögern lässt; oder er verfällt plötzlich in völlig unverständliche Niedertracht gegenüber Dritten, nur damit sich ein Grundsatzkonflikt über die schwindende Menschlichkeit in Notsituationen vom Zaun brechen lässt. Und wenn alles nichts mehr hilft, müssen die Figuren plötzlich so tun, als ob sie sich gleich das Leben nehmen wollten – als ob auch nur ein Zuschauer auf diesen billigen Trick hereinfallen würde.